
Mitte Juni ging´s für mich nach Südfrankreich. Ein Freestyle-Kajak-Trip stand auf dem Programm.
Der erste Stop war Aureille am Fuß der "Alpilles" in der Provence. Die Franzosen haben dort in einem Bewässerungskanal für ihre Felder eine excellente Walze gebaut und luden zum alljährlichen Makinito-Freestyle-Contest ein. Da die Franzosen hier ihre französische Meisterschaft austrugen und am Wochenende drauf der erste EuroCup in Millau stattfand war der Wettkampf mit über hundert Startern gut besucht. Das who ist who der europäischen Freestyle-Szene versammelte sich irgendwo im nirgendwo zwischen provencalischen Obst und Gemüsefeldern.
Aufgrund der vielen Starter verzichteten die Franzosen auf ein Halbfinale und so wurden nach den Vorläufen direkt die Finals ausgefahren. Trotz zwei guten Läufen kostete mich ein "flush" im ersten Lauf die Finalteilnahme. Trotz persönlicher Bestleistung mit 1000 Punkten in den Vorläufen landete ich lediglich auf Rang 6. Doch auch das Zuschauen machte Spaß bei dem Niveau. Für einen Platz auf dem Podest bei den Frauen waren über 750 Punkte in einem Lauf nötig. Beeindruckend!

Doch nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf und so begab sich der ganze Freestyle-Tross direkt im Anschluss schnurstraks nach Millau ins Tarntal. Dort fanden am ersten Juli Wochenende die Natural Games statt. Die Walze dort war sehr flushig und es dauerte einige Trainingsrunden bis ich mich an sie gewöhnt hatte. Lange line-ups im Kehrwasser sorgten in den Trainingseinheiten für genügend sozialen Austausch unter den Teilnehmern.
Bei den Damen gab es ein für einen EuroCup rekordverdächtig großes Starterfeld mit 19 Starterinnen aus 9 verschiedenen Ländern. Das erste Ziel war also ins Halbfinale der Top 10 zu kommen. Nach nicht so ganz gelungenen Vorläufen schaffte ich es dennoch auf Platz 8 und kam eine Runde weiter. Auch die zweite deutsche Starterin Emma Schuck vom SKC Saarbrücken überstand die Vorläufe und durfte am nächsten Tag im Halbfinale mitfahren.
Am Abend des ersten Wettkampftages stand noch der Boater X an. Die Vorläufe liefen super und ich kam Runde für Runde als erste im Ziel an. Lediglich im Finale erwischte ich einen ungünstigen Start und wurde letztendlich Zweite hinter der Polin Zosia Tula. Nach einer mitternächtlichen Siegerehrung auf großer Bühne mit tausenden von Zuschauern gings am nächsten Tag beim ersten Freestyle EuroCup in diesem Jahr um die Wurst.
Alle 10 Halbfinalistinnen wollten natürlich alle den Sprung ins Finale der besten 5 schaffen. Die "Cut-off"-Punktzahl der 5 besten Läufe vom Vortag lag bei 343 Punkten. Es war also klar, dass man alles geben musste um ins Finale zu paddeln. Mein erster Lauf lief leider nicht optimal, doch mit meinem zweiten Lauf schaffte ich mich auf Platz 4 vorzupaddeln. Ich stand im Finale des ersten EuroCups. Beim Finale später am Tag war klar - Platz 5 ist mit sicher und ich konnte völlig entspannt ins Rennen gehen. Natürlich wäre ein Podestplatz toll, aber Platz 5 bei einem solchen Starterfeld wäre schon super!
Doch gleich in meinem ersten Finallauf schaffte ich es endlich meine Leistung voll abrufen zu können. Mit 520 Punkten setzte ich mich zunächst an die Spitzenposition. Während der kommenden 2 Läufe schaffte es lediglich die WeltCup Zweite aus dem Jahr 2016 Zosia Tula aus Polen meine Punktezahl zu überbieten und ich landete letztendlich auf Rang 2! :) Die Lokalmatadorin und dreifache Europameisterin Marlene Devillez aus Frankreich wurde dritte.
Hier noch mein 520 Punkte Finallauf: Viel Spaß beim anschauen!